INFORMATIONSWEG HINDENBURGSTRASSE
Der Tölzer Stadtrat hat am auf Vorschlag des Ersten Bürgermeisters Josef Janker entschieden, dem ehemaligen Reichspräsidenten und Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg rückwirkend die Ehrenbürgerschaft abzuerkennen und die nach ihm benannte „Hindenburgstraße” nicht umzubenennen, sondern als „begehbares Mahnmal / Denkmal” zu gestalten.
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Bei der Frage, ob die Hindenburgstraße umbenannt werden soll, gab es durchaus Argumente für eine Umbenennung, weil eine Straßenbenennung immer auch für eine Ehrung der nach ihr benannten Persönlichkeit steht. Hier setzte sich aber der Vorschlag des Bürgermeisters durch.
Das Argument des Bürgermeisters, eine Umbenennung würde in nur wenigen Jahren die Geschichte vergessen lassen und das Ziel „wider das Vergessen” konterkarieren, fand einmütige Zustimmung. Einstimmig folgte der Stadtrat darüber hinaus dem Vorschlag, die Gestaltung eines solchen Mahnmals einer Projektgruppe aus Experten für Text und Geschichte als Aufgabe zu stellen.
Die Projektgruppe mit namhaften Persönlichkeiten erarbeitete nach der Klärung der grundsätzlichen Herangehensweise Texte für eine Tafel und neun Stelen und stellte das dazu passende Bildmaterial zusammen. Weil die Hindenburgstraße nie Täter- bzw. Opferort gewesen war, was ein Denkmal rechtfertigen würde, wählte man den Begriff „Informationsweg Hindenburgstraße”.
Der Tölzer Stadtrat stimmte abschließend den Textentwürfen zu und entschied sich für den Gestaltungsvorschlag von Julia Stelz des Tölzer Büros SIJU DESIGN. Die Projektgruppe hatte aus insgesamt sechs Gestaltungsentwürfen zwei zur Auswahl empfohlen.
Wer dem „Informationsweg Hindenburgstraße” virtuell oder auch in der Realität im öffentlichen Raum folgt, dem wird am Ende nicht nur die Motivation für diesen Informationsweg klar, sondern auch die verhängnis- und keinesfalls verdienstvolle Rolle Hindenburgs als Wegbereiter des NS-Unrechtsstaates bewusst werden.